Stadtmusik Feldkirch 1969

Vereinsgeschichte

Die Entwicklung der Blasmusik in Vorarlberg begann Ende des 18. Jahrhunderts. 1824 gab es in Vorarlberg bereits etwa ein Dutzend „Musikbanden“ mit Uniformierung. Die Besetzungen mit ihren Rhythmusinstrumenten erinnern an die Musikgruppen der Janitscharen, einer Elitetruppe des Osmanischen Reichs, die in den Türkenkriegen gekämpft hatte. Gemeinhin werden die „Musikbanden“ daher als „Türkische Musik“ bezeichnet.

 

Auch in Feldkirch finden sich begeisterte Musikanten zusammen und bilden eine „Bürgermusik“, die bei kirchlichen und manchmal auch weltlichen Anlässen auftritt.

Im Verlauf des 19. Jahrhunderts änderte sich der Name mehrmals.

Um 1830 war Schallers Nanni die Kapellmeisterin der „Harmoniemusik Feldkirch“. Sie war eine hervorragende Klarinettistin, eine Frau in Männeruniform war jedoch für die damalige Zeit ein Skandal und für Gesprächsstoff und Klatsch war gesorgt.

 

1862 wurde die „Bürgerliche Blechharmonie“ gegründet. Bei Neuaufnahmen musste das musikalische Können bei einer „strengen Prüfung“ dem Musikdirektor bewiesen werden. Zum musikalischen Brauchtum gehörte auch der Umzug der Blasmusik durch die Stadt am 1. Mai, der sich bis heute erhalten hat. Der „Schreiberling“ der Feldkircher Zeitung berichtete vom Umzug der Blechharmonie durch die Stadt – um 5 Uhr früh beginnend bis zum Höhepunkt, einem Konzert im Pavillon des Tschavoll Parks, des heutigen Rössleparks, am Abend – ein anstrengender Tag für die Musiker.

 

1886 reichte die „Harmoniemusik“ ihre Statuten bei der Bezirkshauptmannschaft ein. Jeder Mann von „unbescholtenem Rufe“ durfte seinen Wunsch nach einem Beitritt zum Verein dem Vorstand mitteilen und musste daraufhin zu einer Prüfung beim Musikdirektor antreten. Die „Harmoniemusik“ trat auch bei der Eröffnung der Straße durch die Kapfschlucht auf. Man hatte sie aus der bis dahin unpassierbaren Schlucht herausgesprengt und diese Eröffnung war ein Großereignis in der Stadt.

Nach dem 1. Weltkrieg trat die „Harmoniemusik“ 1920 wieder an die Öffentlichkeit. Ein Zeitungsartikel beschreibt die Freude über das Wiederaufblühen der „Harmoniemusik“ und die Promenadenkonzerte. Durch flotte Märsche und Konzertstücke würden die Gemüter der Menschen in dieser Nachkriegszeit aufgehellt.

 

Nach dem 2. Weltkrieg erfolgte die Umbenennung in „Stadtmusik Feldkirch“.

Seit 1950 wird eine Alt-Feldkircher Bürgertracht getragen. Diese wurde nach einer alten Vorlage in Zusammenarbeit mit dem Tiroler Volkskundemuseum und dem Tisner Pfarrer und Volkskundler Wendelin Gunz mit Unterstützung des Trachtenvereins entworfen.

 

(Foto Bürgerliche Blechharmonie)

Die „Bürgerliche Blechharmonie“ Feldkirch im 19. Jahrhundert

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